Informationen rund um Endingen

Endingen ist ein Stadtteil der Kreisstadt Balingen im Zollernalbkreis im Süden Baden-Württembergs.

Geschichte

Beim Umpflügen eines Ackers wurde 1937 auf dem Flur „Goldäcker“, 300 Meter nördlich des damaligen Ortes am südöstlichen Fuße des „Hirn“, ein alamannisches Grab mit Skelett und Grabbeigaben gefunden.

Mittelalter

Endingen wurde 793 als Eindeinga in einer Urkunde des Klosters Sankt Gallen erstmals erwähnt. Die ursprünglichen Ortsherren, deren Burg wohl in der Nähe der heutigen Kirche stand, zogen schon um 1250 nach Rottweil, wo sie als Patrizier und Bürgermeister in Erscheinung traten. Im 14. Jahrhundert tauchten die Söller von Endingen, als im Sankt Galler Verwaltungsdienst aufgestiegene Ortsherren auf. Deren längst abgegangene Burg Endingen wird auf der Anhöhe Illisburg, nordwestlich des heutigen Wohngebietes Schlickkuchen, vermutet. Vor 1373 kam die Ortsherrschaft an die Grafen von Zollern-Schalksburg und mit dem Verkauf dieser Herrschaft 1403 an Württemberg. Ab da gehörte Endingen zum Amt Balingen.

Neuzeit

Endingen hatte im Jahre 1545 etwa 160 Einwohner. 1758 wurde das Amt Balingen, welchem Endingen zugehörte, zum Oberamt Balingen erhoben und ab 1806 in erweitertem Umfang Bestandteil des Königreichs Württemberg. 1807 erreichte die Einwohnerzahl in Endingen 555, im Jahre 1820 bereits 739. Bis 1900 ging der Bevölkerungsanteil auf 536 zurück und erreichte erst 1939 wieder den Stand von 1820. Endingen kam 1934 zum Kreis und ab 1938 zum Landkreis Balingen.

20. Jahrhundert

Martin Luippold gründet die erste Trikotindustrie in Endingen. 1921 wurde bei der Wahl zum Schultheiß erstmals das Frauenwahlrecht in Endingen eingeführt. 1930 wurde auf den Wunsch von 75 Feuerwehrpflichtigen im Gasthaus zum Bahnhof die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Im Jahre 1933 wurde in Endingen ein Fluss-Schwimmbad an der Steinach unterhalb der Eisenbahnbrücke eingerichtet, welches 100 m lang und 1,5 m tief war.

Im Verlaufe des Zweiten Weltkriegs wurden 172 junge Männer in den Kriegsdienst eingezogen. 54 davon fielen und neun werden bis heute vermisst. In den letzten Wochen des Kriegs wurde Endingen wegen seiner Lage an der Eisenbahnlinie nach Ebingen schwer getroffen. Am 3. April 1945 sollten auf Anweisung der NSDAP die Endinger Einwohner evakuiert werden, welche sich aber gegen die Evakuierung wehrten. Am späten Nachmittag des 20. April wurde Endingen von Nordosten her von einer französischen Artillerieeinheit erreicht und ohne Widerstand besetzt. Im Jahre 1946 wurden die französischen Truppen abgezogen und der erste Bürgermeister nach dem Krieg, Karl Fink gewählt. Als Nachfolger von Karl Fink war Artur Jenter von 1954 bis 1971 der letzte Bürgermeister der Gemeinde Endingen.

Am 1. August 1971 wurde Endingen nach Balingen eingemeindet.